Geschichte der Hanfpflanze in der Medizin: Von der Antike bis heute

Die Geschichte der Hanfpflanze in der Medizin: Von der Antike bis zur modernen Anwendung

Für viele ist Hanf nur in Verbindung mit Drogenkonsum oder Freizeitgebrauch bekannt. Aber die Geschichte der Hanfpflanze in der Medizin ist tatsächlich tausende von Jahren alt, lange bevor sie in den 1930er Jahren in den meisten Ländern weltweit verboten wurde. Die Wiederentdeckung von Hanf als Heilpflanze hat erst in den letzten Jahrzehnten stattgefunden – und das Wissen um ihre Vorteile expandiert weiterhin. Heutzutage wird Cannabis medizinisch u.a. aufgrund seiner schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkung verwendet. Der folgende Blogbeitrag gibt einen Einblick in die historische und aktuelle Bedeutung der Hanfpflanze in der Medizin, insbesondere in Bezug auf das darin enthaltene Cannabidiol (CBD).

Die Hanfpflanze in der Antike

Aufzeichnungen zufolge wurde Cannabis bereits 2727 v. Chr. in China zu medizinischen Zwecken verwendet, etwa zur Behandlung von Rheuma, Malaria und vielen anderen Beschwerden. Darüber hinaus wussten auch die alten Griechen und Römer um die heilende Wirkung von Hanf. Bei uns in Mitteleuropa wurde Hanf im Mittelalter unter anderem gegen Zahnschmerzen, Geburtswehen und Knochenerkrankungen eingesetzt.

Von der Prohibition zur klinischen Forschung

Die Prohibition von Cannabis in den 1930er Jahren wirkte sich stark auf die medizinische Forschung aus. Obwohl bereits im 19. Jahrhundert einige Ärzte die therapeutischen Eigenschaften der Hanfpflanze erkannt hatten, wurde die Forschung durch das Verbot weitestgehend eingestellt. Erst in den 1960er Jahren konnte das israelische Forscherteam um Raphael Mechoulam das Cannabinoid CBD isolieren und seine nicht psychoaktive Wirkung nachweisen. Dies ermöglichte es, die medizinische Forschung in diesem Bereich wieder aufzunehmen und zu vertiefen.

Die Wirkung von CBD

CBD verursacht im Gegensatz zu THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) keinen Rauschzustand. Es wirkt auf das körpereigene Endocannabinoid-System, das an der Regulierung verschiedener physiologischer Prozesse beteiligt ist, wie zum Beispiel das Schlafverhalten, das Schmerzempfinden und das Immunsystem. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass CBD eine beruhigende Wirkung haben kann und daher oft bei Angst- und Schlafstörungen eingesetzt wird. Zudem kann es entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte haben.

Die Anwendungsformen von CBD

  1. Tropfen: CBD-Öl ist die gebräuchlichste Form der Anwendung. Es wird in Tropfenform unter die Zunge gegeben und von der Mundschleimhaut aufgenommen.
  2. Kapseln: CBD-Kapseln sind leicht zu dosieren und diskret in der Anwendung. Sie eignen sich besonders für unterwegs und auf Reisen.
  3. Creme: CBD-Cremen eignen sich zur äußerlichen Anwendung bei Hautproblemen und Muskelschmerzen.
  4. Edibles: Für jene, die das erdige Aroma des Öls nicht mögen, gibt es CBD in Form von Gummibärchen, Backwaren oder Schokolade.

Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen

In Deutschland ist der Handel und der Besitz von CBD-Produkten, solange sie weniger als 0,2% THC beinhalten, vollkommen legal. Der Einsatz von Cannabis in der Medizin ist hierzulande seit 2017 erlaubt, allerdings nur auf Rezept und unter bestimmten Voraussetzungen.

Die Medikalität von Hanf ist somit kein neuartiger, moderner Trend, sondern ein wiederentdecktes, altes Wissen. Wie bei jedem Medikament gibt es natürlich auch hier Grenzen und Risiken – was für den einen gut ist, kann bei jemand anderem Nebenwirkungen hervorrufen. Dennoch kann die Hanfpflanze eine vielversprechende therapeutische Möglichkeit darstellen, die es weiter zu erforschen gilt.