Cannabis bei Glaukom: Ein natürlicher Weg zur Linderung?

In den letzten Jahren hat die Medizin immer mehr das Potenzial von Cannabis und insbesondere des darin enthaltenen Wirkstoffs Cannabidiol (CBD) entdeckt. Eine Krankheit, bei der Cannabis zur Behandlung eingesetzt werden kann, ist das Glaukom. Was genau aber verbirgt sich dahinter und wie kann Cannabis hier helfen?

Geschichtlicher Hintergrund und aktuelle Forschung

Die Verwendung von Cannabis zur Behandlung von Augenleiden ist keineswegs neu. Bereits im antiken Ägypten wurde Hanf zur Linderung von Augenkrankheiten eingesetzt. Heutzutage kennt die Wissenschaft die genauen Wirkmechanismen und kann entsprechend präzisere Aussagen treffen.

Ein Glaukom, oft auch als „grüner Star“ bezeichnet, ist eine Augenerkrankung, die durch einen erhöhten inneren Augendruck verursacht wird. Dieser Druck kann zum Absterben von Nervenzellen führen und so das Sehvermögen beeinträchtigen. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Cannabis diesen Druck reduzieren und somit die Symptome eines Glaukoms lindern kann. Eine Studie, die im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde, ergab, dass die Inhalation von Cannabis den Augeninnendruck um bis zu 30 Prozent reduzieren kann.

Wie wirkt Cannabis beim Glaukom?

Die Wirkung von Cannabis auf das menschliche Auge ist vor allem auf zwei seiner Inhaltsstoffe zurückzuführen: Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und CBD. Während THC eine psychoaktive Wirkung hat und somit das „High“-Gefühl hervorruft, hat CBD keine derartigen Effekte, sondern wirkt stattdessen entzündungshemmend, angstlösend und schmerzlindernd.

Auch der Druck im Auge kann durch die Anwendung von Cannabis gesenkt werden, was eine wichtige Maßnahme zur Behandlung eines Glaukoms darstellt. Insbesondere CBD scheint hierbei eine wichtige Rolle zu spielen, da es eine neuroprotektive Wirkung hat – es schützt also das Nervensystem und kann somit zur Vorbeugung von Glaukom beitragen.

Anwendungsformen von Cannabis bei Glaukom

Die Anwendung von Cannabis zur Behandlung von Glaukom kann in verschiedenen Formen erfolgen:

• Augentropfen: Diese sind die gängigste Methode zur Behandlung von Glaukom. Sie enthalten CBD und werden direkt ins Auge getropft.
• Inhalation: Durch das Rauchen oder Verdampfen von Cannabis kann der Wirkstoff schnell in die Blutbahn gelangen und so seine Wirkung entfalten.
• Öle und Kapseln: Diese enthalten ebenfalls CBD und werden oral eingenommen. Sie haben den Vorteil, dass ihre Wirkung länger anhält als bei der Inhalation.

Rechtliche Rahmenbedingungen

In Deutschland darf Cannabis zur Behandlung schwerer Krankheiten eingesetzt werden, wenn andere Therapieoptionen nicht erfolgreich waren. Die Verschreibung erfolgt dann durch einen Arzt und das Cannabis wird in einer Apotheke ausgegeben.

Abschluss

Die Verwendung von Cannabis zur Behandlung von Glaukom ist somit ein vielversprechender Ansatz, der jedoch weiterer Forschung bedarf. Es ist wichtig, dass Patienten sich im Vorfeld ausführlich beraten lassen und sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen informieren.